Gha’ust war gegangen und hatte die Götter sich selbst überlassen. Ein jeder wollte das Erbe seiner Eltern bewahren und so kümmerten sich alle um Midheim. Sie taten ihr Bestes und setzten ihre Kräfte ein um die Menschen zu beschützen und über sie zu wachen, zu verbessern und neu zu gestalten, wie er es für besser hielt. Doch ein jeder hatte eigene Ideen. Rradild schuf riesige Berge die Feuer spuckten, jedoch verbrannten sie die Erde auf der die Menschen lebten. Hatust brachte den Wind damit die Vögel reichlich waren und die Segel der Fischer immer gefüllt, doch brauten sich durch seine große Kraft mächtige Stürme zusammen, welche ganze Siedlungen niederrissen und Berge erzittern ließen. Adouye, welche ihren feurigen Bruder schon immer versuchte etwas mehr in
seine Schranken zu weisen, brachte Fluten um die Berge zu löschen mit welchen er das Land der Menschen verbrannte, doch spülten ihre Wasser alles hinfort und brachten ebenfalls nur Zerstörung und Kummer.
So rangen die Kräfte der Götter miteinander und Midheim, unsere Welt litt schrecklich darunter.
Nur Yddrasaye sah welches Chaos ihre Geschwister anrichteten und sie wusste, das keiner nachgeben würde. Ein jeder sah sich im Recht doch war dies ein Ringen bei dem keiner gewinnen würde.
So schritt sie hinaus und ging um Rat suchend in die Welt. Die Titanen wiesen sie voller Hochmut ab, erfreute sie doch das Chaos zu sehr. Auch die Eldar bat sie inniglich um Rat. Jene aber, welche als ein äußerst weises Geschlecht bei den Göttern gelten, schickten sie zum Fuße von Brengolnar dem Weltenbaum. Dort so sagten sie würde sie die Antworten finden, welche sie so dringend suchte.
Also schritt Yddrasaye weiter aus und gelangte schließlich zum Fuße des großen Baumes. Doch zu ihrer Bestürzung musste sie sehen, das sich ein riesiger Wurm darum gewunden hatte. Er war so mächtig wie keine anderes Wesen, welches sie jemals vorher erblickt hatte. Von seinen langen Fängen tropfte Gift auf die knorrigen Wurzeln des alten Baumes und tränkten sie, so dass diese anfingen den Baum zu vergiften.
Die Herrin fragte ihn warum er dies täte. Darauf öffnete der Wurm Zandfandriss seine uralten Augen, betrachtete die Göttin vor ihm abschätzig und entgegnete, dass er gedenke hier seine Eier zu legen. Er habe lange nach einem sicheren Platz für sein Gelege gesucht und dieser erschien ihm am besten dafür. Auf die Frage, ob er dies nicht auch wo anders tun könnte, da es doch so viele Orte Gäbe,
zischte er aufbrausend, es wäre doch die Schuld der Götter, das kein Ort mehr sicher sei auf ganz Midheim, wo nur Chaos herrsche.
Yddrasaye entgegnete mit mutiger Stimme, dass sie Zandfandriss zwar nicht vernichten könne, doch ein jedes Ei, welches er hier legen würde zerschlüge sie noch bevor es schlüpfen könne. Bösartig starrten sich die beiden an Tage vergingen bis einer der beiden sich regte und es war die Herrin die zuerst sprach. Wenn der Wurm den Baum verließe, so würde sie dafür sorgen, dass das Chaos ein Ende habe. Zanfandriss entgegnete, dass er nur gehen würde, wenn sie verspräche, dass weder sie noch ein anderer ihrer Sippe je Hand an ihre Kinder lege.
So gab die Herrin ihr Wort das dieses Versprechen eingehalten werde bis Brengolnar einst fallen werde. So lange wird nie einer der Ghaeni die Hand gegen ein Kind aus Zanfandriss Sippe legen.
Als sie diesen Schwur geleistet hatte verließ der Wurm den Baum.
Yddrasaye betrachtete diesen und sah das eine Wurzel sehr stark vom Gift des Wurms durchtränkt war und so schnitt sie diese vom Stamm, auf das der Baum wieder genesen und zu voller Stärke kommen kann. Aus dieser Wurzel fertige sie einen Speer. Zangmir sollte er heißen. Selbst ein von ihm verursachter Kratzer ist tödlich da er mit dem Gift des Wurms durchtränkt ist. Mit diesem ging sie wieder zurück nach Gremdhal, wo ihre Geschwister noch immer stritten.
In der Halle angekommen stieß sie mit Zangmir heftig auf den Boden, so das ein jeder innehielt und aufhorchte. Sie erklärte ihren Geschwistern das nun Schluss sei mit dem Ringen. Sie wolle sich von nun an um die Geschicke Midheims kümmern und jedem eine Aufgabe zuweisen, damit das Chaos ein Ende habe. Sofort entbrannte heftiges Gebrüll und der Streit war erneut entfacht. Ein jeder wollte zeigen das er besser dafür geeignet wäre die Geschicke Midheims zu lenken.
Doch Yddrasaye nannte von nun an nicht nur eine mächtige Waffe ihr Eigen. Ein jeder Ast und ein jede Wurzel, ja sogar der Stamm Brengolnars tragen das Geheimnis der Runen und so auch Zangmir, der aus einer dieser Wurzeln gefertigt war. Mit ihrer Macht lenkte sie die Kräfte ihrer Geschwister
gegeneinander. Flutwellen löschten Feuer und Winde trieben das Wasser zurück in sein Bett. Alles gewann an Form und Harmonie kehrte ein. Da mussten die anderen Ghaeni einsehen das Yddrasaye die mächtigste unter ihnen war und dass sie die Geschicke Midheims am besten lenken könne. Yddrasaye, die große Mutter.