Diese Geschichte heißt im Volksmund "Gha'enas Haupt" , sie handelt vom Ursprung und so erzählen sie die Leute:
Seht ihr diese Sterne dort?
Sie heißen Gha'enas Haupt.
Sie ist die Mutter der Götter und sie ist die Erde, auf der ihr wandelt.
Am Anfang der Welt gab es zwei Wesen: Gha'ust und Gha'ena.
Sie erschufen die Welt und hauchten den Dingen Odem ein, indem sie ihnen Namen gaben.
Doch etwas fehlte zu ihrem Glück.
Gha'ena konnte Gha'ust keine Kinder gebären, so oft sie es auch versuchten, sie blieben allein.
Einzigartig unter all dem, was sie erschaffen hatten.
Gha'ust ward traurig. Hatte er doch alles erschaffen, Wesen Leben eingehaucht und eine Welt errichtet, doch vermochte sein Weib es nicht ihm Kinder zu schenken.
Das Einzige, was er sich am sehnlichsten wünschte.
Er ward zornig und wütend. Gha'ena versuchte ihn zu beruhigen. Sie liebte ihn und auch wenn sie ewig allein würden sein müssen, so reichte ihr Gemahl ihr doch voll.
Doch Gha'usts Gedanken waren so düster aufgrund ihres Unvermögens, dass er mit von Nacht ummanteltem Zorn sein Weib in Stücke riss.
Vier Teile ihres Körpers fielen nieder auf die Welt und als wäre es ein letzter Akt der Liebe, so wuchsen aus diesen Vier Teilen Wesen, Kinder. Es waren die Kinder, welche sie ihm vorher nicht hatte schenken können: Yddrasaye, Adouye, Rradild und Hatust.
Sie wuchsen heran, so wie er es sich einst gewünscht hatte, doch Gha'ust ertrug es nicht, sie jeden Tag zu sehen und daran erinnert zu werden, was er getan hatte. Sie waren sein Segen und sein Fluch.
Also stieg er hinunter, tief unter die Welt. Dort wo es kalt und dunkel ist. Er sitzt dort voller Gram in der Finsternis. All die unehrenhaften Toten sinken zu ihm herab, wo er sie auf alle Ewigkeit ihrer Taten gemahnt.
Die vier Kinder kümmerten sich um die Welt welche ihr Vater und ihre Mutter geschaffen und wurden unsere Götter.
Ein Teil von Gha'enas zerrissenem Körper jedoch, sank nicht zur Erde hinunter...
Als Gha'ust diese von sich schleuderte, flog ihr Haupt auf in den Himmel.
Ihr Geist wacht dort über ihre Kinder, so heißt es, und ist ihnen ein Trost, wenn sie sich ohne Vater und Mutter einsam fühlen, allein unter ihrer Art.