Geboren als zweiter Sohn einer bescheidenden Bauernfamilie, verbrachte ich die ersten Zyklen meines Lebens auf unserem Hof in Waidenthal. Gemeinsam mit meinem älteren Bruder Darius blickten wir stets in die Ferne und strebten nach einer Bedeutung in unserem Leben. Der frühe Tod unsere Mutter im Krankenbett band uns in Kindesjahren jedoch an unseren Vater, der uns stets Tugenden wie Treue, Loyalität, Rechtschaffenheit, Standhaftigkeit und Gutmütigkeit lehrte, ohne dabei jemals ein Schwert zu halten.
Mein Bruder übte sich jedoch selbst früh mit Stöcken heimlich im Kampf. Schon in jungen Jahren zeigte er mir das selbst Erlernte im Umgang mit Knüppel, Axt und Schwert.
Mein Interesse und meine Begabung lagen jedoch auch im Umgang mit Zahlen und Worten, was mein Vater früh erkannte. Da er als einfacher Bauer selbst des Lesens und Schreibens nicht mächtig war, wandte er sich an eine alte Dame, die sich in einem Dorf in der Nähe niedergelassen hatte und mich unterrichten konnte. Woher sie kam und wo sie das Lesen und Schreiben erlernte, habe ich nie erfahren. Mein Vater arbeitete hart, damit er für die Unterrichtsstunden aufkommen konnte. Im Alter von knapp 8 Zyklen, wurde unser Hof genau wie der Rest des Landes von Drow überrannt, unser Vater getötet und unser Bauernhof in Brand gesteckt.
Mein Bruder schützte mich und floh mit mir in die Wälder. In der Nacht verborgen im Unterholz, am Tage im Schutze der Sonne wandernd, konnten wir uns nach Norden durchschlagen und zählten zu den wenigen Überlebenden der Drow Invasion im Jahre 81 n.M.. Von da an waren wir auf uns allein gestellt und verdienten unser Brot mit einfachen Handwerksarbeiten. Da ich des Lesens du Schreibens mächtig war, konnte ich auch einige Dienste in der Buchführung kleinerer Betriebe und auch im Aufsetzen von Schreiben leisten, die uns über Wasser hielten. Die Tugenden unseres Vaters im Gepäck, versuchten wir einen Platz in der Welt zu finden.
Die Wege meines Bruders führten ihn aufs Meer hinaus. Mich jedoch trieb es wieder ins Landesinnere, bedacht darauf unseren Hof wieder in Besitz zu nehmen. Ich schloss mich einzelnen Expeditionen ins Innere des Landes an und gab mein Schwert der Befreiung Dros Rocks. So führte mich das Schicksal in die Hände von Baleon Ri´gar Ethamos, der mich aufnahm und dem ich mich anschlossen.
Auf einer gemeinsamen Expedition in den Osten Dros Rocks lernte ich Laertes, den heutigen Jarl Dros Rocks kennen. Mit der Rückkehr meines Bruders bildeten wir gemeinsam mit Baleon eine Kampfeinheit, die im Schatten agierte und kein offizielles Banner führte. Unter dem Symbol des Widderkopfes schützten wir im Verborgenen die Oberwelt vor düsteren und gefährlichen Kreaturen. Mit der Versiegelung der Zugänge ins Unterreich wurde es ruhiger, wenn gleich die Gefahr nicht gebannt ist.
Nach der endgültigen Zerschlagung des Kults der „Gezeichneten“ im Jahre 102 n.M. nahmen wir unseren Bauernhof wieder in Besitz, bauten ihn wieder auf und übergaben ihn zur Pflege und Haltung einer vom Krieg gezeichneten und Obdachlosen Familie. Im Jahr der Herrin Yddrassaye, 103 n.M. erhielt Baleon eine neue Aufgabe für Dros Rock und wurde zum Kastellan der Ahrensburg im Norden Dros Aredriens. Aufgrund der lang verbundenen Freundschaft zu Baleon entschlossen mein Bruder und ich, ihn zu begleiten und in seiner neuen Aufgabe zu unterstützen. Am Fuße der Ahrensburg liegt Ahrensgrund, mit einem kleinen Fischerhafen. In der Aussicht den am Flussdelta des Adoun liegenden Hafen zu einen zentralen Handelsknotenpunkt auszubauen, übergab Baleon mir die Aufgabe des Hafenmeisters, welche ich wehmütig und dankend annahm. Gemeinsam haben wir eine neue Herausforderung angenommen, der wir uns stellen und an der wir wachsen werden. Vielleicht haben wir hier eine neue Heimat gefunden, in der wir die dunklen Zeiten hinter uns lassen und eine Familie gründen können? Ist das unser Platz in der Welt, den wir gesucht haben?